Der Spiegelschliff. (Die Bilder anklicken zum Vergrößern) | ||
Nach reiflicher Überlegung entschloss ich mich, einen 8-Zoll Spiegel (Brennweite ca. 1600 mm -->f/8) zu schleifen. Die Empfehlung der meisten Amateurschleifer geht zwar mehr in Richtung 6-Zoll für den Anfang, ist aber kein Muss. Außerdem glaube ich an mein handwerkliches Geschick !!! |
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Ende Dezember 2002 ging's los. Der Spiegel, den ich eine Woche
vorher bei der Materialzentrale des VdS bestellt hatte, kam
mit der Post. Auch die nötige Menge an Schleifpulver,
Polierpech und Polierpulver waren dabei. Arbeiten würde ich
getreu der Anleitung aus dem Buch "Spiegelfernrohre - selbst
gebaut" von Martin Trittelvitz.
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Zu beginn war der Bau einer
Schleifschale notwendig. Dazu gießt man Gips (besser
Dentalgips) in eine runde, spiegelgroße Form auf die später
eine Fließe (Steinzeugfließe aus dem Baumarkt) geklebt wird.
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Fertig sieht die Schleifschale so aus.
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Dann
durfte geschwitzt werden: Grobschliff !!! Mit dem Spiegel auf
der Schleifschale liegend (MOT -> Mirror on Top) ging's mit
ein wenig Schleifpulver und Wasser an's schleifen. Durch einen
Überhang beim Schleifen wurde der Spiegel in der Mitte Stärker
bearbeitet als am Rand. Der Spiegel bekam so eine nach Innen
gewölbte Form (konkav).
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Als
der Spiegel ungefähr den gewünschten Kurvenradius erreicht
hatte, ging ich mit dem Schleifpulver Schritt für Schritt zu
kleineren Körnungen über (Feinschliff). Beim schleifen und
auch später beim polieren ist es wichtig den Spiegel und die
Schleifschale regelmäßig zu drehen. Dies verhindert,
dass der Spiegel unrund wird. (Astigmatismus)
Als auch die letzte Körnung Schleifpulver durch war, war der Feinschliff abgeschlossen.
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Die Politur.
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Bervor es zum
polieren ging, mußte ich die Schleifschale dafür präparieren.
Dazu habe ich Optikerpech erhitzt, und über die Fliese der
Schleifschale gegossen.
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Den mit
Poliermittel bestrichenen Spiegel habe ich auf das heiße Pech
gelegt. Nach einer Weile war das Pech abgekühlt und der
Spiegel konnte (mit etwas Gewalt) vom Pech getrennt werden. In
die entstandene Form habe ich mit einem Teppichmesser Rillen
geschnitten. Vergisst man diese, saugt sich der Spiegel
beim polieren an der Polierschale fest.
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Wie schon beim
schleifen wurde auch beim polieren der Spiegel oben auf der
Polierschale bewegt. Als der Spiegel genügend poliert war
(viele Stunden !), wechselte ich zu einer weiteren, kleineren
Polierkörnung. Nach etlichen weiteren Stunden war der Spiegel
auspoliert. Er hatte nun eine glatte, glasige Oberfläche.
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Der Foucault-Test.
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Um die Oberfläche meines
Spiegels messen zu können, habe ich mir eine optische
Messbank gebaut - einen Foucault-Tester. (benannt nach
seinem Erfinder Leon Foucault) Eine punktförmige, kleine
Lichtquelle beleuchtet dabei den Spiegel. Dieser
reflektiert das Licht und vereint die Lichtstrahlen wieder
in einem Punkt. Schneidet man an dieser Stelle die
Lichtstrahlen mit einer Messerklinge, kann man die
Oberfläche des Spiegels bis ins kleinste Detail erkennbar
machen.
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In meinem Fall wurde bei
dieser Messung deutlich eine abgesunkene Kante sichtbar.
Das bedeutete: Nacharbeiten !!! Nach vielen weitern Versuchen war es soweit: mein Spiegel hatte eine Kugelförmige (sphärische) Oberfläche.
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Der nächste Schritt war die
Parabolisierung. Dabei bekam der Spiegel eine leichte
Parabelform, welche dazu dient, die parallel einfallenden
Lichtstrahlen in einem Punkt zu vereinen.
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Im Foucault-Tester
betrachtet, zeigt der Spiegel ein Reliefbild, welches
aussieht, als würde man den Spiegel von der Seite
beleuchten. Und tatsächlich entspricht das Bild der
Oberfläche des Spiegels - um ein Vielfaches verstärkt
dargestellt. Mein Spiegel hatte nun die gewünschte Form
erreicht und konnte zum Alubedampfen geschickt werden.
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==> zur Montierung | ||